Die Hexe Mathilda

Mathilda und ihre Schwestern sind Hexen. Oh , keine Angst, mit den bösen Hexen aus den Märchenbüchern, haben sie nichts, aber auch gar nichts gemein. Also ich glaube, die Märchen in denen böse Hexen vorkommen, die hat sich jemand ausgedacht, der von Hexen keine Ahnung hat. Das oberste Hexengebot ist nämlich ein Verbot. Es ist Hexen strengstens verboten, böse zu sein. Wer sich nicht daran hält, verliert auf der Stelle für immer seine Zauberkraft. Allerdings ist es noch nie vorgekommen, das hier einer Hexe die Zauberkraft entzogen wurde. Alle echte Hexen bekommen nämlich bei ihrer Geburt das Gute in die Wiege gelegt und daas ergreift sofort von ihrem Herzen Besitz. Sie können gar nicht böse sein. Auch  für Mathilda und ihre Schwestern besteht absolut keine Gefahr die Zauberkräfte zu verlieren, denn die haben alle ein Herz aus Gold. Ach Unsinn, was sag ich denn da. Ein Herz aus Gold, quatsch, Gold ist viel zu kalt. Nein , die Schwestern sind freundlich und warmherzig, ja, vielleicht, ja jetzt weiß ich was ich sag. Also die Hexenschwestern haben ein Herz, wie eine in ganz weiche, kuschelige Watte gehüllte Wärmflasche.
Sie wohnen in dem Wald hier am Ende der Straße. Ihr Häuschen steht am Rand einer kleinen Lichtung ganz in der Nähe des Palastes von König Hubertus . Im ganzen Reich von Hubertus sind die Schwestern bekannt für ihre Heilkünste. Sie kennen alle Kräuter hier in Wald und Flur ganz genau und wissen welches Kraut für welches Leiden zu gebrauchen ist. Im ganzen Wichtelreich gibt es bestimmt niemanden, der nicht schon einmal die Hilfe der Schwestern gebraucht hat.
Im vergangenen Jahr nun hatte Emil Troll einen bösen Unfall. Er wollte im Wald Holz für den Winter schlagen. Dabei ist es dann passiert. Der Baum, den Emil fällen wollte, hat sich im Fallen gedreht und ihn unter sich begraben. Hilflos hat er drei Tage lang im Wald gelegen, bis Mathilda und ihre Schwestern ihn fanden. Der arme Emil war schon halb erfroren und hatte kein bisschen Kraft mehr .Sicher hätte es mit ihm ein schlimmes Ende genommen, wären nicht im letzten Moment die Hexenschwestern an der Unglücksstelle vorbei gekommen.Die haben dann den völlig entkräfteten Emil in ihr Haus gebracht und ihn den ganzen Winter über gesund gepflegt. Seit dem Frühling nun ist Emil wieder in seinem Haus drüben im Trollwald und geht seiner Arbeit als Holzfäller nach. Er hat auch schon eine große Fuhre Brennholz an die Hexenschwestern geliefert. Zum Dank für ihre Pflege.
Ja, soweit ist eigentlich alles in Ordnung und die Geschichte hätte hier ihr Ende, wäre da nicht die Sache mit dem Bestellschein.
Mathilda wünschte sich schon seit langem nichts sehnlicher als eine Lieferung vom Hexennachwuchsbestellscheinbearbeiter. Diese Bestellscheine müssen aber nun immer von zwei Wesen unterschrieben werden und da war Mathildas Problem. Es wollte sich immer niemand finden, der bereit gewesen wäre, mit ihr diesen Schein zu aus zu füllen und zu unterschreiben.
Im letzten Winter nun, als Emil Troll im Haus der Hexenschwestern gesund gepflegt wurde, hat er zusammen mit Mathilda so einen Bestellschein unterschrieben.
Gestern Nachmittag kam die Lieferung und Mathilda ist außer sich vor Freude. In ihrem Päckchen vom Hexennachwuchsbestellscheinbearbeiter war das allerliebste Hexenbaby, das man sich vorstellen kann.
Die Hexenschwestern sind vor Freude über das Ereignis völlig aus der Fassung, ja sie streiten sich sogar schon, wer wann auf den Nachwuchs aufpassen darf.
Nur Emil Troll hat total der Mut verlassen. Als er gehört hat, was passiert ist, hat dieser Feigling doch tatsächlich die Flucht ergriffen.
Nun wird er gesucht. Wichtel Wichtig, der wichtigste Mann im wichtelhausener Rathaus hat  ein großes Plakat mit einem Foto von Emil ans schwarze Brett genagelt. Auf dem Plakat steht, dass jeder , der Emil sieht, das sofort im Rathaus melden soll.

Hm, da bin ich aber wirklich mal gespannt, wie das weitergeht.

Prinzessin Betty vom Buchenwald und das Weihnachtsfest

 

Heute hat Meister Flinkenadel Bettys Kleid für den großen Weihnachtsball in den Palast geliefert. Jedes Jahr, wenn bei den Menschen das Weihnachtsfest gefeiert wird, gibt auch König Hubertus in seinem Schloß ein großes Fest zu dem alle Feen, Elfen, Zwerge, Wichtel und überhaupt alle Lebewesen seines Reiches eingeladen sind.

Betty hat das Kleid sofort angezogen und  ist damit durch den Palast getanzt. Jedem der Ihr begegnet ist hat sie mit  einem fröhlichen "Menschenweihnachtsfest" begrüßt. Sie hat sich dieses Wort ausgedacht damit alle wissen, das ein bestimmtes Weihnachtsfest gemeint ist.

Betty feiert nämlich jeden Tag Weihnachten.

Nein, nicht wegen der Geschenke. Betty ist ein ganz bescheidenes und genügsames Wesen.

Das sie jeden Tag Weihnacht feiert hat einen ganz anderen Grund.

Im Reich der Feen, Elfen, Trolle und so weiter, hat das Weihnachtsfest, als Fest einiger Menschen eigentlich überhaupt keine Bedeutung und wurde auch nicht gefeiert.

Bis zu dem Tag, als Betty im Wald zwei Menschen belauscht hat, die auf der Suche nach einem Weihnachtsbaum waren.

Sie ist sofort zurück in den Palast und hat ihre Eltern über dieses Weihnachtsfest ausgefragt.

König Hubertus hat ihr dann die Weihnachtsgeschichte erzählt. Er hat ihr gesagt, das an diesem Tag ein Kind Geburtstag hat. Ein Kind, das für einen Teil der Menschen eine große Bedeutung hat, er hat ihr auch die Geschichte von den 3 Königen erzählt und wie sie das Kind beschenkt haben.

Betty hat ganz entgegen ihrer tempramentvollen Art, ganz still zu gehört.

Als Hubertus fertig war mit erzählen, ist sie aufgesprungen, hat in die Hände geklatscht und erklärt, wenn dieses Weihnachtsfest ein Kindergeburtstag ist, dann will sie ab sofort auch Weihnachten feiern und zwar jeden Tag.

Naja, schließlich werden jeden Tag Kinder geboren und wenn auch nicht jede Geburtstagskerze so mächtig ist, das sie nach so vielen Jahren noch die Kraft hat, die Herzen so vieler Menschen zu erwärmen, so ist doch alleine das Wunder der Geburt ein Grund zum feiern.

Seit dem Tag wird im Reich von Hubertus das Wunder der Geburt gefeiert, von allen und jeden Tag.  Alle grüßen sich mit " fröhliche Weihnachten" und beschenken  sich  mit einem freundlichen Lächeln, einem lieben Wort, ein bisschen Aufmerksamkeit oder hier und da ein bisschen Hilfe für Nachbarn und Freunde.

Hm, naja,

dann hatte Betty noch eine Frage.

Sie wollte wissen, ob bei den Menschen alle Könige  so dumm sind, wie diese drei weisen Könige.

Ja, genauso wie Du jetzt hat Hubertus auch geschaut. Er wußte zuerst auch nichts mit Frage an zu fangen. Betty wollte in ihrer kindlich symplen Art wissen, wieso diese Könige einem Baby, das in einem Stall in einer Futterkrippe liegt so etwas wie Weihrauch und Gold usw. schenken. Das Kind hätte doch eher Kleidung, Nahrung und ein Bett gebraucht.

Hmmmmmmmmmm.......

 

Die Spinne Esmeralda

Vorhin hab ich General Laßmich Graf von und zu hintern Baum getroffen, als er auf seinem Weg ins Elfenkrankenhaus

 an meinem Haus vorbei kam. Seit er seinen Freund Achtung zu einem

Krankenbesuch bei Fangmichdochs Schwester im Elfenkrankenhaus begleitet hat, kommt General Laßmich jeden Tag hier vorbei. Hihi, er besucht Schwester Rabiata, die rechte Hand von Doktor Bitterschmecker. Ja wirklich, er macht ihr den Hof und bringt ihr immer wieder Geschenke. Vorhin zum Beispiel hatte er einen riesigen Korb voll Drachenfutter, ach Unsinn, was sag ich denn da, ich mein doch Blumen, ja, Blumen, einen überübermegagroßen Weidenkorb voller herrlicher Wildblumen hatte er in der Hand. Alles für Schwester Rabiata.

Naja und die, die ist nicht wieder zu erkennen. Ihre strenge Mine, ihr befehlender Ton, überhaupt, ihre ganze energische Art, alles weg. Rabiata schwebt lachend und singend durch die Krankenhausflure, ja, sie scherzt sogar mit den Patienten und wird überhaupt nicht ärgerlich, wenn mal jemand mit Kaffee oder Kakao kleckert.

Heute hat Rabiata ihren freien Tag und General Laßmich hat sie zu einem Ausflug eingeladen. Sie hat natürlich sofort ja gesagt. Ja ja,es ist schon sonderbar. Laßmich, der eigentlich eher den Ruf genießt ein rechter Hasenfuß zu sein, ist für Schwester Rabiata der Held.

Wieso? Naja, als Laßmich zusammen mit seinem Freund Achtung das erste mal zum Elfenkrankenhaus kam um Fangmichdochs Schwester zu besuchen,wollte Rabiata gerade die Blumen am Eingang des Krankenhauses gießen.

Laßmichs Freundin, die Spinne Esmerald aus dem hohlen Baum hinter seinem Haus war zur selben Zeit auf einem Nachmittagsspaziergang der sie auch am Krankenhaus vorbei führte. Gerade als Rabiata mit ihrer Gießkanne aus dem Haus kam, hatte Esmeralda den Krankenhauseingang erreicht als sie ein entsetzlicher Schrei vor Schreck erstarren ließ.

Schwester Rabiata hatte Esmeralda entdeckt und war vor Angst auf das Geländer der Eingangstreppe gesprungen. Da stand sie nun, mit der einen Hand ihre Röcke raffend und mit der anderen die Gießkanne schwingend. Sie schrie aus Leibeskräften und hüpfte von einem Bein auf das andere. Laßmich, der mit einem Blick die Situation erfasst hatte, sprang mit einem Satz auf Esmeralda zu. Aus Angst Rabiata könnte das arme Tier mit der Gießkanne erschlagen, ließ er die Spinne schnell in seine Jackentasche kriechen.

 

Schwester Rabiata allerdings glaubt Laßmichs Tat galt ihr. Ja, sie ist der festen Überzeugung das der General sie heldenhaft vor einer gefährlichen Bestie gerettet hat und bringt ihm seit dem Tag grenzenlose Bewunderung entgegen.

Laßmich fühlt sich von Rabiatas Bewunderung so geschmeichelt, das er nur noch Augen für sie hat. Jeden Tag kommt er und bringt ihr Blumen und Geschenke. Rabiata wiederum freut sich über Laßmichs Aufmerksamkeiten. Ja es ist schon sonderbar, aber es sieht so aus, als würde Rabiata mit jedem Tag schöner, beinah so wie eine Blütenknospe, die im warmen Sonnenlicht ihre ganze Pracht entfaltet.

Tja, wer hätte gedacht, das der Nachmittagsspaziergang einer kleinen Spinne so weitreichende Folgen hat. Oh,jetzt hab ich mal wieder viel zu lange erzählt. Jetzt muss ich aber an die Arbeit. Du kannst ja später noch einmal wiederkommen. Also, bis dann!!!!!!!!!!!